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Welche waren Ihrer Meinung nach die interessantesten Ausstellungen und Modeschauen in der Galerie Assa?
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Bei der Fülle von Ausstellungen, Performances, Mode-Shows, Geburtstagsfeiern und sonstigen Begegnungen in den 80er Jahren mehr >> bin ich nicht imstande, darauf eine Antwort zu geben. Ich kann mich heute in erster Linie an diejenigen Ereignisse erinnern, die ich fotografiert habe: außer den bereits erwähnten Ausstellungen sind das verschiedene Treffen mit «KINO», mit den «Neuen Künstlern», auch die Modenschau mit Natalia „Dlinnaya“ Turik, Yury Tsirkul, Timur Novikov, Katya Selitskaya, Gasya, Oleg Kotelnikov und mir selbst, bei der jeder seine eigenen Kreationen trug und Natalia für das Schminken zuständig war. Weiter die Präsentation der einzigen Ausgabe des Magazins «Neue Künstler - Neue Mode» - ich besitze noch das Titelblatt der Zeitschrift - und die Reklameaktion für mein Plattencover für «KINO»....mehr >> |
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Die Modenschau und die Reklame für die LP waren übrigens für mich interessant nicht nur als Aktionen der «Neuen Künstler», sondern sie sind ganz konkret in mein eigenes Werk eingegangen. Im selben Jahr, 1984, schuf ich mit der Technik der Fotocollage ein Triptychon , welches gewissermaßen einen Schnitt durch meine Zeit darstellt, indem es Ereignisse aus meinem künstlerischen und sonstigen Leben erfasst. In diesem Triptychon finden sich eine größere Anzahl von Fotografien aus beiden Kunstaktionen. Es ist im Katalog "Brushstroke" abgebildet |
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Еvgenij Kozlov, Triptychon, Fotocollage, 1984. Sammlung Staatliches Russisches Museum.
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Ich will es aber anders formulieren. Das, worauf es bei all diesen Begegnungen ankam, war die Entwicklung des Künstlerischen, und die findet nicht deshalb statt, weil sich verschiedene Leute begegnen. Sondern es sind Impulse, die durch etwas Neues, Unerwartetes, etwas noch nicht Dagewesenes ausgelöst werden, und die dann ihre positive, befruchtende und notwendige Wirkung entfalten. Diese neuen Impulse werden also gesucht. Insofern ist es richtig zu sagen, dass es «Neue Künstler» in vielen, wenn auch nicht in allen Ländern gegeben hat. In Amerika gab es so eine Bewegung mit Jean-Michel Basquiat und anderen. Der Unterschied ist nur, dass diese Bewegung in Amerika dann finanziell unterstützt wurde und dadurch eine andere Dimension annehmen konnte, und in Russland nicht. |
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Was meine ich mit „Impuls“? Ich will das noch einmal am Beispiel des «Portraits von Timur Novikov mit Knochenarmen» erläutern mehr >>. Wenn man den Weg verfolgt, den es vom ersten Impuls bis zur Verwirklichung zurückgelegt hat, so beginnt seine „Biographie“ mit meinen Fotografien des „Ballettes der drei Unzertrennlichen“ nach Charms mehr >>, also einer Performance des „Neuen Theaters“ zu denen auch „Anna Karenina“ und der „Idiot“ gehörten. Eine dieser Fotografien war die Ausgangsbasis für das Portrait, und zwar aufgrund eines gewissen Blickes Timurs, der Drehung des Kopfes. Das war also der Impuls. Genau dieser Blick und genau diese Drehung, die wiesen gewissermaßen schon über die Person hinaus. Darauf folgten die übermalte Fotografie und eine Grafik. Diese beiden Arbeiten sind eigenständige Kunstwerke. Aus der Sicht des «Portraits von Timur Novikov mit Knochenarmen» jedoch bilden sie «Zwischenschritte», die zu dieser vollkommenen Metamorphose der Person führen. Genau auf dieselbe Weise sind nach dem Ballett „Anna Karenina“ zwei großformatige Gemälde entstanden: „Anna Karenina 1“ mit Novikov und Bugaev großes Bild >> und „Anna Karenina 2“ mit Gutsevich, Bugaev, Zavernyaev großes Bild >>, die gemeinsam mit meinen Portrait von Lev Nikolai Tolstoi großes Bild >> bei der ersten großen Ausstellungstournee der Neuen Künstler 1988 / 89 durch Europa und die U.S.A. als Triptychon gezeigt wurden. Sie sind von mir allerdings nicht als Triptychon geschaffen worden, und eine solche Hängung ist nicht nur merkwürdig, sondern falsch. Die Kuratoren der Ausstellung werden sich wohl etwas dabei gedacht haben. |
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